2007-02-24

Short Story: Die Kunst der kurzen Geschichten

Ein Seminar auf Burg Fürsteneck mit Rüdiger Heins
Vom 18. bis 20. Mai 2007



Mit einem freien Thema, das jeder Seminarteilnehmer selbst wählt, erarbeiten die Seminarteilnehmer einen literarischen Text, der sich im Laufe des Seminars zu einer perfekten „Short Story“ (Kurzgeschichte) entwickelt.

Mit Grundlagen des Creative Writing (Kreatives Schreiben) und des literarischen Schreibens werden die Seminarteilnehmer in die Textkulisse einer eigenen Short Story eingeführt. Dabei beschäftigen sich die einzelnen Übungen besonders mit den Figuren (Protagonisten), dem Handlungsort (Setting) und den Erzählperspektiven, die eine gute Idee erst zum Manuskript werden lassen.

Die Themen für eine Short Story verbergen sich in unserem eigenen Erinnerungsfundus: Kindheitserinnerungen, Paarbeziehungen, familiäre Situation, Verlust eines geliebten Menschen, Liebesgeschichten, schicksalhafte Ereignisse, Glücksmomente und Alltagsgeschichten.

Wie ist es möglich aus einem interessanten Thema eine spannende Kurzgeschichte zu schreiben? Wie entwickelt sich der dramaturgische Spannungsbogen? Wo beginnt die Kurzgeschichte, wo hört sie auf? Fragen, die im Seminar beantwortet werden.

Den Seminarteilnehmern soll der individuelle Umgang mit Sprache und Stil nahe gebracht werden. Dazu ist die Short Story ein geeignetes Forschungssfeld, um sich in überschaubaren Textkulissen schreibend zu bewegen.

Dozent: Rüdiger Heins ist Schriftsteller und Dozent für Creative Writing am INKAS Institut für Kreatives Schreiben. www.ruedigerheins.de

Kursgebühr: 160€ bis 210€ incl. Übernachtung und Vollpension auf der Burg

Anmeldung:

Hessische Heimvolkshochschule BURG FÜRSTENECK e.V.
Am Schlossgarten 3
36132 Eiterfeld-Fürsteneck
Telefon: (0 66 72) 92 02 0
Telefax: (0 66 72) 92 02 30
eMail: bildung@burg-fuersteneck.de
Internet: http://www.burg-fuersteneck.de

„Worte aus der Stille“

Ein Intensivseminar im Haus Maria Rosenberg

30 März. bis 01. April 2007

Am Anfang war das Wort: Sprache als Ausdruck von Gefühlen, Gedanken, Ängsten, aber auch der Freude, der Liebe und des Glücks. Kreative Menschen geraten immer wieder an einen Punkt, sich mit unbewältigten Mustern zu beschäftigen. Dieses innere Chaos ruft nach Ordnung durch Kreativität.

Im Haus Maria Rosenberg beschäftigen sich die Seminarteilnehmer schreibend mit den Möglichkeiten ihres Sprachfundus. Schreiben als ein Ausdruck sich selbst wahr zu nehmen, um unbekannte Kontinente zu entdecken, die tief im Innern verborgen sind. Die individuelle Textgestaltung wird begleitet mit anregenden Ruhe- und Meditationsübungen, die den Schreibprozess aktivieren sollen.

Durch die individuelle Schreibarbeit werden kreative Prozesse ausgelöst, die bisherige Wahrnehmungen verändern können. Im Seminar nähern sich die Teilnehmer schreibend ihrer eigenen Identität.

Die Schreibübungen sind so angelegt, dass die Teilnehmer den Erinnerungsfundus ihrer eigenen Erfahrung nutzen können, um Gedichte oder Geschichten zu schreiben.

Ein Seminar mit Rüdiger Heins. Autor und Diplom Sozialpädagoge. Weitere Informationen www.ruedigerheins.de und www.maria-rosenberg.de

Anmeldung: bhs@maria-rosenberg.de oder 06333 – 923 – 200

Haus Maria Rosenberg

67714 Waldfischbach-Burgalben

2007-02-21

Ausschreibung: Politischer Roman

Der neu gegründete adatia Verlag schreibt aus:

Politischer Roman

Die Leser populärer politischer Romane, Krimis und Thriller kennen sich manchmal im Wirken von Kongress und Senat oder im Geflecht zwischen Oberhaus und Unterhaus besser aus, als in den Zusammenhängen zwischen Bundestag und Bundesrat. Aber das wird sich ändern, denn Sie schreiben ihn, den politischen Roman, der die bundesdeutsche (Institutionen-) Wirklichkeit zum Hintergrund hat.

Teilnehmen kann jeder mit einem bislang unveröffentlichten Manuskript (näheres siehe Teilnahmebedingungen). In der Wahl des Genres sind Sie frei, egal ob Kriminalroman, Actionthriller, Familiengeschichte oder Generationenporträt, egal ob zu Landwirtschafts-, Gesundheits- oder Energiefragen, ob in Europa, der Welt oder dem Dorf, Hauptsache Ihr Manuskript hat einen Bezug zur politischen Situation und den Institutionen Deutschlands in der Gegenwart.

Als ausgewählte Autorin oder ausgewählter Autor erhalten Sie einen Autorenvertrag mit einem einmaligen Vorabhonorar und angemessener Beteiligung. Das ausgewählte Manuskript wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Herbst/Winter 2007 im adatia Verlag veröffentlicht, über die Startauflage entscheidet der ausgewählte Titel.

Bitte denken Sie daran, daß Ihnen im Falle der Prämierung eine Menge Arbeit bevorstehen kann J, um das Buch zum vorgesehenen Termin zu veröffentlichten.

Einsendeschluss ist der 31. Mai 2007 (Datum des Poststempels)

Teilnahmebedingungen:

• Teilnehmen kann jeder mit einem bislang unveröffentlichten Text.

• Bitte nur einen Beitrag pro Autorin/Autor.

• Einzusenden sind ein Exposé (maximal zwei Seiten) für einen politischen Roman aus dem Deutschland der Gegenwart, sowie die ersten 50 Manuskriptseiten (maximal 150.000 Zeichen incl. Leerzeichen), einseitig beschrieben.

• Exposé und Manuskript bitte als Din A4-Ausdrucke, ausschließlich postalisch an

adatia Verlag, Stichwort: Ausschreibung, Nahestr. 78, D-53757 Sankt Augustin

• Bitte versehen Sie Exposé und Manuskript mit einem Kennwort, bestehend aus einer Buchstabenkombination und Ihrem Geburtsdatum, welches Sie ebenfalls auf einem Umschlag verwenden, in dem sich Ihr Name, Ihre Adressdaten und ein kurzer Lebenslauf befinden.

• Die ausgewählte Autorin/der ausgewählte Autor wird in der letzten Juniwoche 2007 benachrichtigt.

• Wenn Sie eine frankierte Postkarte oder Rückschreiben beilegen, erfolgt eine Eingangsbestätigung. Die eingesandten Manuskripte werden ebenfalls nur zurück geschickt, falls ein ausreichend frankierter Umschlag beigelegt ist. Andernsfalls werden sie entsprechend den datenschutzrechtlichen Bestimmungen vernichtet.

• Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer gewährleistet mit ihrer/seiner Teilnahme, dass die Urheberschaft und alle für die Veröffentlichung notwendigen Rechte bei ihr/ihm liegen und Rechte bzw. Ansprüche Dritter nicht bestehen.

• Jedes eingesendete Manuskript verbleibt bis zum 30.06.2007 beim Verlag und darf während dieser Zeit nicht anderweitig angeboten werden.

• Der adatia Verlag behält sich vor, weitere herausragende Mauskripte zur Veröffentlichung anzunehmen.

Fall Sie noch Fragen haben sollten, info[at]adatiaverlag.de beantwortet sie gerne.

2007-02-16

Marcel Reich-Ranicki, Kleist und Heilbronn

Wenn "Deutschlands bekanntester Literaturkritiker, Marcel Reich-Ranicki (86)" heute die Ehrendoktorwürde der Berliner Humboldt-Universität erhält, freut man sich im Heilbronner Kleist-Archiv Sembdner mit ihm. Immerhin dürfte seine letzte selbständige Publikation hier erschienen sein:

"Er konnte gar nichts, nur dichten": Heinrich von Kleist. Peter Voß im Gespräch mit Marcel Reich-Ranicki. 2006. 30 Seiten, bibliophiles Großformat. (Heilbronner Kleist-Blätter apart, Ausgabe 1). 5 Euro.

Die Veröffentlichung geht zurück auf eine Fernsehdiskussion in der Reihe "Was taugen unsere Klassiker?", die das SWR Fernsehen am 7. September 2005 auf der Bühler Höhe aufgezeichnet und noch im gleichen Monat ausgestrahlt hat.

Reich-Ranicki über Kleist: "Ich liebe und verehre Kleist wie nur ganz wenige Dichter in deutscher Sprache. Er war ein, in der Tat, verglichen mit Schiller oder Lessing, ganz ungewöhnlicher Mann, weil er eigentlich gar nichts konnte, er war ein völlig unfähiger Mann. Er war für das Militär ungeeignet. [...] In der Liebe hat er auch nichts getaugt. Er ist überall gescheitert. Er konnte gar nichts, nur dichten konnte er."

Bereits 2002 hatte der Literaturkritiker auf einer Rundfrage des Kleist-Archivs Sembdner "Wie stehst du zu Kleist" mit einem Beitrag geantwortet (veröffentlicht in "Heilbronner Kleist-Blätter" Nr. 13).

Das Kleist-Archiv Sembdner gratuliert "seinem" Autor zur Ehrendoktorwürde.

2007-02-15

Jokers.de: Lyrik-Wettbewerb für Hobby-Dichter

2000 Euro für die schönsten Verse



„Komm, Muse, reiche mir den Stift“: Im März schreibt Jokers, Spezialist für

Restauflagen und Sonderausgaben, zum fünften Mal seinen Lyrik-Wettbewerb

aus. Der Preis ist mit mehreren tausend Euro dotiert. Die 100 besten

Einsendungen veröffentlicht Jokers in einer Anthologie. Teilnehmen können

alle deutschsprachigen Hobby-Poeten. Zwischen dem 1. und 31. März können

die Texte auf der Jokers-Website (www.jokers.de/lyrikpreis) eingereicht

werden. Eine fachkundige Jury wählt die drei schönsten Gedichte aus und

belohnt die Autoren mit Preisgeldern (1. Preis: 2.000 Euro; 2. Preis: 1.500

Euro; 3. Preis: 1.000 Euro), zudem werden attraktive Sonderpreise vergeben.

Partner des Wettbewerbs sind „Books on Demand“, „Berliner Literaturkritik“,

„Das Literatur-Café“ und „Hörothek“.

2007-02-09

Elfter Klagenfurter Literaturkurs // Ausschreibung

Ausschreibung

Vom 24. bis 27. Juni 2007 veranstalten die Kulturabteilung der Stadt
Klagenfurt und das ORF Landesstudio Kärnten den
ELFTEN KLAGENFURTER LITERATURKURS, zu dem maximal zehn Autorinnen und
Autoren eingeladen werden.

Geboten werden:
- Tutorien mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen (Gespräche über den
eingereichten Text)
- Diskussionen zu den Bedingungen von Literatur und Schreiben
- Möglichkeit, die 31. Tage der deutschsprachigen Literatur
(Ingeborg-Bachmann-Preis) als Gast zu besuchen (28. Juni - 01. Juli 2007)
- Reisekosten und Unterkunft sowie Verpflegungsgutscheine für die Zeit des
Literaturkurses und der Tage der deutschsprachigen Literatur (24. - 27. Juni
2007)

Die Bedingungen:
- nicht älter als 35 Jahre (Stichtag: 16. März 2007)
- mindestens eine literarische Veröffentlichung (deutschsprachig, keine
Übersetzung) als adäquate Veröffentlichung gelten Prosaarbeiten in Buchform,
Beiträge für im Buchhandel erhältliche Anthologien und Zeitschriften (als
NICHT adäquat gelten Texte, die im Eigenverlag erschienen sind)
- von der Teilnahme ausgeschlossen sind Kandidatinnen und Kandidaten der
Tage der deutschsprachigen Literatur 2007



Einreichung und Anfragen:
Interessierte schicken eine Textprobe (ausschließlich Prosa) mit einem
Schriftgrad von mindestens 12 Punkt, im Umfang von maximal 10 Seiten jeweils
in sechsfacher Ausfertigung sowie einen Lebenslauf mit Bibliografie und ein
Foto, das Druckqualität aufweisen muß, bis spätestens 16.3.2007
(Poststempel) an das:


Robert-Musil-Literatur-Museum, z.Hd. Dr. Heimo Strempfl,
Bahnhofstraße 50, A-9020 Klagenfurt
E-mail: klagenfurt@musilmuseum.at
Tel.: ++43-463-501429 (Fax-DW: -1)

Texte, die später als am 21. März 2007 im Museum einlangen, können nicht
mehr berücksichtigt werden

- Eine unabhängige fünfköpfige Jury entscheidet über die Teilnahme
- Literaturkurs-Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden Anfang Mai 2007
persönlich verständigt
- Bitte geben Sie deshalb unbedingt Ihre Telefonnummer und/oder
E-mail-Adresse an

Hirn und her – eine Tour de farce

Am Freitag, den 23.02.07 um 19:00Uhr wird der Autor Dominik Heintzen
aus seinem Gedichtband „Hirn und her“ lesen. Die Veranstaltung findet
in den Räumen der KEB St. Hildegard in Bad Kreuznach (Bahnstr. 26) statt.
Dominik Heintzen aus Wittlich hat am Inkas-Institut für kreatives Schreiben
in Bad Kreuznach zwei Jahre lang unter Anleitung des Schriftstellers und
Pädagogen Rüdiger Heins„Creative Writing“ studiert. Der vorliegende Band
ist seine Abschlussarbeit.

„Visuelle Poesie vom Feinsten, ungewohnte Wortbrüche und jede Menge
Un-Sinn erheitern den Leser und machen Lust, das Gelesene laut auszusprechen.
Wer einmal die Gelegenheit hat, den Autor selbst lesen zu hören, sollte dies tun,
er wird seine wahre Freude daran haben.“, schreibt Monika Landau für die
Online-Literatur-Zeitschrift „Experimenta“.

Fühlen Sie sich herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

2007-02-07

"WordArt"

„WordArt“



Das Textstudio für „Kreatives Schreiben“ bei Radio Rheinwelle
Eine Sendung von Rüdiger Heins



Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, ein eigenes Buch zu schreiben, um es dann zu veröffentlichen? In der Sendung „WordArt“ erfahren die Hörerinnen und Hörer von Radio Rheinwelle literarische Techniken, um diesen Traum zu verwirklichen.

Auf Grundlage eigener Ideen und den Modulen des „Kreativen Schreibens“ werden während der Sendung Textkulissen für ein geplantes Buchprojekt entwickelt .

Rüdiger Heins, ein erfahrener Buchautor, gibt in dieser Sendung auch Einblicke in die Gestaltung von Gedichten und Kurzgeschichten.

Studiogäste, die bereits eigene Texte geschrieben haben, werden in der Sendung die Möglichkeit haben, ihre Texte vorzutragen.

„WordArt“ ist die erste Sendung im deutschsprachigen Raum, die sich mit dem „Kreativen Schreiben“ beschäftigt. „WordArt“ startet am 27. Februar um 15:00 Uhr.

Weitere Sendetermine: 27. März, 24. April, 22. Mai. Jeweils von 15:00 bis 17:00 Uhr. Die Sendung findet einmal im Monat in jeder zweiten ungeraden Woche an einem Dienstag statt.

Studiogast ist der Liedermacher PILO, der seine soeben erschienene CD „Lyrische Weinlieder“ vorstellt.



Sendefrequenzen:

WI 92,5 Mhz UKW

WI 99,85 Mhz (Kabel)

MZ 192,7 Mhz (Kabel)

Internet Livestream: www.radio-rheinwelle.de



Moderation: Rüdiger Heins www.ruedigerheins.de

www.inkas-id.de



Studiotelefon: 0611 – 60 99 333



eMail: Kontakt:: info@inkas-id.de

2007-02-02

Erich-Kästner-Festival

Mit dem Erich Kästner Museumsfestival feiert der Förderverein für das ERICH KÄSTNER MUSEUM/ Dresdner Literaturbüro e.V. in diesem Jahr den 108. Geburtstag seines Namensgebers und das eigene achtjährige Bestehen.

Das Erich Kästner Museum ist eine dreidimensionale, begehbare, künstlerische Konstruktion als Hommage an das Leben und Werk des weltbekannten Autors. Es verkörpert eine Architektur des Erinnerns und Imaginierens; zugleich fungiert es als ungewöhnliches Kulturpodium – ungewöhnlich durch sein museologisch-architektonisches Konzept, ungewöhnlich aber auch durch die inhaltliche Zielsetzung seiner Programme. Literatur als Kunstform und Kommunikationsmittel wird stets in Verbindung zu anderen Künsten und Wissensbereichen gesetzt. Durch diese Programmatik werden, ganz im Geiste Kästners, Schnittstellen und Schnittmengen kulturell-gesellschaftlicher Aspekte ausgelotet.

Unser Festival folgt jedes Jahr einem der 15 Piktogramme, mit denen der Architekt und Künstler Ruairí O'Brien das Konzept seines micromuseum® bildhaft dargestellt hat. Mit dem Piktogramm Bauklötze widmet sich das Festival in Anlehnung an das diesjährige Jahreshauptthema der Dresden Werbung und Tourismus GmbH, Stadt der Architektur, dem Leitthema Konstruktion.

Die Wechselbeziehungen zwischen Sprache, Literatur und Architektur sind tief in der Kulturgeschichte verankert. Anliegen des Programms ist es, unter Rückbezug auf das Kästnersche Werk, Architekturtopoi in der Literatur aufzuspüren, Analogien und stilistische Parallelen zu finden, architekturinspirierte, verdichtete Stadtimpressionen vorzustellen und ihre Merkmale zu untersuchen, das Formal-Konstruktive in literarischen Texten zu analysieren, komplexe räumlich-sinnliche Wahrnehmungen und ihre sprachliche Vergegenwärtigung zu betrachten. Umgekehrt werden literarische Topoi und Konstruktionsprinzipien in architektonisch-künstlerischer Umsetzung vorgestellt.

Neben Fachvorträgen möchten wir dies, unserem Museumsprinzip folgend, insbesondere durch Einbindung anderer künstlerischer Umsetzungen und Workshops vermitteln, um dem Kästnerschen Kunstverständnis gerecht zu werden: „Nicht mit philologischem, sondern mit künstlerisch geleitetem Interesse allein kann man dem Wesentlichen nahekommen.“ („Klassische Architektur“, 1925)

Erich Kästner selbst hat sich mit der Bedeutung von Architektur – insbesondere der des „Maschinenzeitalters“ – für die Entwicklung der Literatur auseinandergesetzt, was zahlreiche Bände seiner Privatbibliothek ebenso belegen wie Texte aus seiner literarischen Publizistik – beispielsweise „Kleinstädtisches Berlin“ (1927) –, in denen er seine Kritik an den „lyrischen Stadtbauräten“, den Verfechtern der Großstadtlyrik, formuliert. Viele architektonische Elemente - der Vorgarten, die Vorstadtstraßen, die Mietskaserne, die Teppichstange, ... – kehren gerade in seinen autobiografisch gefärbten Texten – der namhafteste darunter „Als ich ein kleiner Junge war“ (1957) – leitmotivisch wieder. „Emil und die Detektive“ ebenso wie „Fabian“ zeigen Strukturmerkmale eines Stadtromans auf, wobei der urbane Handlungsraum positiv oder negativ belegt sein kann.

Das diesjährige Festival Konstruktion bietet rund um den Kästnerschen Geburtstag vom 23.02.-02.03.2007 hochwertige Unterhaltungsprogramme, künstlerisch-wissenschaftliches Experiment, zeitgenössischen Dialog, Nachwuchsförderung sowie eine themenspezifische Ausstellung für ein generationsübergreifendes Publikum.

Das Festival wird am 23.02.2007 – zum 108. Geburtstag Erich Kästners – mit Theo Richtsteigers literarischem Kabarett-Programm „Zwei kühne Schwimmer 'im Wörtersee' oder reifer Gernhardt trifft jungen Kästner“ eröffnet. Kenntnisreich vorgetragen werden Texte Erich Kästners und des kürzlich verstorbenen Robert Gernhardt, Träger des Erich Kästner Preises für Literatur 1999. Zeitgleich startet der Museumsarchitekt Ruairí O'Brien die öffentliche Materialsammlung für sein multimediales Gesellschaftskunstwerk „Turm zu Babel“, das im September 2007 eingeweiht wird. In Zusammenarbeit mit Peter Zenk (Lunaris-Film), der bereits drei Neuverfilmungen von Kästner-Kinderbüchern produziert hat, wird in der Kabinettausstellung „Produktionen im Dreh. Kästner-Filme für die ganze Familie” exemplarisch der zurückliegende Kompositions- und Konstruktionsprozess gezeigt. Espresso Doppio sind Jan F. Kurth und Hagen Gebauer – zwei Sänger mit zwei „Loop-Maschinchen”, die zeigen, dass die Stimme ein Instrument unendlicher Möglichkeiten ist.

Remo Hug (Lektor und Redakteur aus Zürich) reflektiert in seinem Vortrag über Erich Kästner als Konstrukteur von lyrischem Sprechen. Die anschließende Vorführung des Films „Fabian“ (1980) illustriert die Kästnersche Konstruktion eines Großstadtromans und dessen architektonisch-literarische Elemente.

Der künstlerische Konstruktions-Workshop I Ruairí O’Briens „Literatopia – Erfindung einer neuen Literaturstadt“ führt Kinder spielerisch an die Inhalte und gegenseitigen Bezüge von Literatur und Architektur heran.

In Jacques Tatis skurril-absurdem Film „Playtime” (1967) hat die Moderne gesiegt: Technik und Architektur bestimmen den Menschen. Schauplatz ist Paris, das Flughafengebäude, ein Bürohochhaus, eine Messehalle, Wohnungen, ein Restaurant – alles in Beton, Stahl, Chrom und Glas – lupenrein. Dazu ein baylonisches Durcheinander verschiedenster Sprachen und mittendrin der unvergleichliche Monsieur Hulot.

An Studenten der Architektur, der Literaturwissenschaft sowie an andere Interessierte richtet sich der Konstruktionsworkshop II, „City Letters – Architektonische Elemente und Fragmente bei Erich Kästner und Zeitgenossen“, in dem neue Perspektiven im Hinblick auf die Wechselseitigkeit von Architektur und Literatur aufgezeigt, Texte auf deren architektonische Komponenten hin analysiert und einzelne Elemente in Modellen nachgebaut werden.

Der Kultfilm „The Fountainhead“ (1949) mit Gary Cooper in der Hauptrolle ist eine Hymne auf den Kampf des Einzelnen, des Künstlers gegen die Gesellschaft, auf die Entstehung der Modernen Architektur in den USA und wahrscheinlich auch eine Hommage an den Architekten Frank Lloyd Wright (1867-1959). Die literarische Vorlage stammt von Ayn Rand.

„Derrida“ (2002) ist eine kluge Dokumentation über und mit Jaqcues Derrida, die mit selbstreflexiver Leichtigkeit Verbindungen zwischen dem Menschen und dem Philosophen, der als „Vater der Dekonstruktion“ zu Weltruhm gekommen ist, herstellt. In der anschließenden offenen Gesprächsrunde wird unter dem Leitmotiv „Architektur des Denkens“ über Postmoderne und Dekonstruktion diskutiert.

Kinder der Klasse 3b der Regenbogenschule zeigen in ihrer Theateraufführung nach Kästners „Die Schildbürger” unter der Leitung von Isabel Liebig, wie die Bewohner der Stadt Schilda das Dummwerden erfinden, einen Bürgermeister wählen und ein dreieckiges Rathaus ohne Fenster bauen.

Der Dokumentarfilm „Houwelandt – ein Roman entsteht“ zeigt, was eigentlich zunächst undenkbar scheint: Jörg Adolph hat den Autor John von Düffel bei der Arbeit an seinem Roman „Houwelandt“ (2004) begleitet. Es gelingt das Draufhalten der Kamera beim intimen Prozess des Schreibens, das filmische Aufzeichnen des Schreibprozesses eines Autors beim Ausprobieren und Korrigieren von Textvarianten. John von Düffel liest dazu Passagen aus seinem Roman.

Zum Festivalabschluss führt der in Berlin lebende Star-Slammer Wehwalt Koslovsky mit sprachlicher Rasanz die Zeitlosigkeit und Virtuosität Kästnerscher Textkonstrukte vor – und präsentiert dazu Balladen aus der eigenen Wortkunstwerkstatt. Zur anschließenden Aftershowparty sind alle herzlich eingeladen!